Berlin. Alternativen zum Fest- und Tagesgeld können für viele Anleger interessant sein. Wir haben uns einige Angebote genauer angeschaut.
- Am Markt gibt es aktuell viele attraktive Angebote für das Tages- und Festgeld – meist aber nur für Neukunden
- Für Bestandskunden gelten oft noch niedrige Basiszinssätze von zwei Prozent und weniger
- Doch es gibt Auswege – neben Wertpapieren gibt es mittlerweile noch andere Alternativen zum Tagesgeld
Am Finanzmarkt überschlagen sich die Banken mit attraktiven Angeboten für das Tagesgeld und Festgeld – das Ziel: Neue Kunden gewinnen. Diese Angebote sind jedoch oft zeitlich begrenzt und eignen sich demnach nicht ideal für Anleger mit einer langfristigen Perspektive. Innovative Anlagestrategien – die über das klassische Tages- und Festgeld hinausgehen – gewinnen daher zunehmend an Bedeutung.
Statt Tagesgeld: Zwei Alternativen versprechen mehr Rendite
Um einen starken Wertverlust seiner Ersparnisse zu verhindern, sollte man sich für seine längerfristige Geldanlage nach Alternativen umschauen. Schnell denkt man an Wertpapiere wie Aktien oder ETFs – sie sind eine Option, aber für Sparer mit wenig bis gar keiner Erfahrung risikobehaftet. Mittlerweile finden sich Alternativen am Markt, die stark an das Tagesgeld angelehnt sind und sich speziell an Verbraucher mit wenig Wertpapiererfahrung richten, zwei davon sind:
➣ Cash-Invest-Portfolio von quirion*
Über die Tagesgeld-Alternative CashPlus von UnitPlus berichten wir in einem separaten Beitrag. Im Unterschied zum ganz normalen Tagesgeld sind die Zinsen für das CashPlus-Konto direkt an die Notenbankpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gekoppelt. Es gelten weder maximale Anlagebeträge noch Laufzeitbegrenzungen. Zusätzlich gibt es eine kostenfreie Kreditkarte mit Cashback-Programm zum Sparkonto dazu.
Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.
Geldmarkt-ETFs statt Tagesgeld – was die Wertpapiere lukrativ macht
Die Verzinsung erfolgt über den Kapitalmarkt, für die Anleger gilt ein fester Zinssatz von im Moment 3,98 Prozent. „Die Verzinsung passt sich dynamisch an die Notenbankpolitik an“, erklärt uns Fabian Mohr, Co-Founder von UnitPlus. Sinkt oder steigt der Leitzins, passt sich auch die Verzinsung für die Anleger an. Mohr und andere Finanzexperten gehen jedoch davon aus, die Zinsen über einen absehbaren Zeitraum auf ungefähr dem jetzigen Zinsniveau ausharren werden.
Die Verzinsung passt sich dynamisch an die Notenbankpolitik an.
Fabian Mohr, Co-Founder von UnitPlus
Die Tagesgeld-Alternative von quiron ist ähnlich. Auch hier erfolgt die Verzinsung des Kapitals nicht direkt über eine Bank, sondern über den Geldmarkt. Das Kapital wird in sogenannte Geldmarkt-ETFs investiert. Das bedeutet, dass das Kapital nicht in eine Aktie oder Anleihe investiert wird, wie es bei Portfolios oder Depots der Fall sein kann. Stattdessen konzentriert sich quiron auf Zinspapiere, die nur für eine sehr kurze Zeit, im Durchschnitt 29 Tage, gelten.
Was sind Geldmarkt-ETFs?
Geldmarkt-ETFs sind spezielle Vermögenswertbestände (Fonds), die an der Börse gehandelt werden. Diese investieren in kurzfristige Schulden wie Staatsanleihen oder Bank-Einlagen. Viele Anleger sehen sie als sichere Option – besonders in unsicheren Marktzeiten. Geldmarkt-ETFs bieten eine gute Mischung aus Stabilität und Rendite. Aber Achtung: Wie alle Investitionen bringen auch Geldmarkt-ETFs gewisse Risiken mit sich.
Tagesgeld-Alternative mit Zinsgarantie: Top-Deals mit kurzer Laufzeit
Wenn diese Zinspapiere auslaufen, werden sie schnell durch neue ersetzt, die zu den aktuellen EZB-Zinsen passen. Das Ziel dieser Anlage ist es, eine Rendite zu erzielen, die den aktuellen Geldmarktzinsen sehr ähnlich ist. Ein Vorteil des Cash-Invest-Portfolios ist, dass es sich schnell an Zinsänderungen anpasst und daher bloß wenig schwankt. Genau wie bei CashPlus gibt es weder begrenze Laufzeiten noch Maximalbeträge bei der Anlage.
quiron verspricht eine Zinsrendite von aktuell 4,11 Prozent, die sich jedoch in Anlehnung an die allgemeine Zinsentwicklung ändern kann. Sowohl UnitPlus als auch quiron bieten keine Zinsgarantie. Da die Ersparnisse aber täglich verfügbar sind, könnte man sie bei sich verschlechternden Konditionen auf ein anderes Konto umbuchen. Eine weitere Tagesgeld-Alternative mit mehr Zinssicherheit ist das Festgeld. Auch hier haben Sparer bei kurzen Laufzeiten eine hohe Flexibilität.
- +++ Alle neuen Angebote finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++
- Zinsen steigen:Alle Infos zum Angebot für Tagesgeld bei der Consorsbank
- Guide:Schritt für Schritt zum Tagesgeldkonto – was Sparer beachten sollten
- Angebot im Check: comdirect-Tagesgeld: Super-Zinsen und eine Besonderheit
- Check24: Tagesgeld bei der C24 Bank – wie Sparer an noch mehr Zinsen kommen
- Deutsche Kreditbank:Tagesgeld-Angebot bei der DKB hat einen großen Haken
- Vergleich:Die besten Tagesgeld-Deals für Neu- und Bestandskunden
- Geld anlegen:Festgeld oder ETF? So bauen Sie für Ihre Kinder ein Vermögen auf
Top-Festgeldangebote bei sechs Monaten Laufzeit:
➣ Festgeld+ von Klarna (4,33 % Zinsen)*
➣ CA Consumer Finance (4,20 % Zinsen)*
➣ Resurs Bank (4,15 % Zinsen)*
Eine weitere Möglichkeit ist das Flexgeld – ein Hybrid aus Tagesgeld und Festgeld. Im Unterschied zum traditionellen Festgeld kann hier der Anlagebetrag schon vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit ausbezahlt werden. Die Zinserträge können bei einer vorzeitigen Auflösung aber geringer ausfallen. Meist wird der Anlagebetrag dann lediglich mit dem Basiszins verzinst. Auch hier kann allerdings eine kurze Laufzeit gewählt werden.
Flexgeld-Tarife zwischen 1 und 5 Jahren Laufzeit:
➣ Festgeld der tbi Bank (4,50 % p. a.)*
➣ Festgeld der Medicinos Bankas (4,20 % p. a.)*
➣ Festgeld der Bulgarian American Credit Bank (2,50 % p. a.)*
Fazit zu Tagesgeld-Alternativen: Keine Zinssicherheit und trotzdem lukrativ
Unser Fazit: Alternativen zum Tagesgeld beschränken sich nicht länger nur auf klassische Aktien und ETFs. Im Zuge niedriger Zinsen haben sich auch einige Hybridprodukte aus Tagesgeld und Wertpapieren etabliert, die auf Dauer höhere Renditen versprechen als das normale Tagesgeld – und trotzdem vergleichsweise risikoarm sind. Jedoch haben diese Produkte meist keine Zinsgarantie und sind an die allgemeine Zinsentwicklung gekoppelt.
Gerade für Anleger mit einer Anlageperspektive von mehr als sechs Monaten können diese Angebote trotzdem lukrativer sein als das Tagesgeld bei der Haus- oder Direktbank. Eine Möglichkeit ist, eine finanzielle Notreserve (Notgroschen) normal als Tagesgeld anzulegen und den Rest ist eine der genannten Alternativen. Bei der individuellen Vermögensplanung können auch Anlageberater oder Verbraucherschützer helfen und unterstützen.
1. Was ist Tagesgeld?
Tagesgeld ist eine klassische Form von Sparanlage. Bei dieser wird das Geld auf einem speziellen Konto (Tagesgeldkonto) bei einer Bank einbezahlt. Die Besonderheit: Der Sparer kann jederzeit auf sein Geld zugreifen und zusätzlich Zinsen auf den eingezahlten Betrag bekommen.
2. Was bedeutet Einlagensicherung?
Die Einlagensicherung ist ein Mechanismus, der das Geld bei einer Bank bis zu einem bestimmten Betrag absichert – falls die Bank insolvent werden sollte. In der Europäischen Union sind Einlagen von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme geschützt. Zahlreiche Banken in Deutschland sind zusätzlich in freiwilligen Einlagensicherungsfonds organisiert – diese gewährleisten noch höhere Sicherungen.
3. Was ist der Unterschied zwischen Tagesgeld, Festgeld und Wertpapieren?
Der Hauptunterschied zwischen Tagesgeld und Festgeld besteht in der Verfügbarkeit des Geldes und der Zinsstruktur. Bei einem Tagesgeldkonto haben Sparer jederzeit Zugriff auf ihr Geld und die Zinsen werden in der Regel jährlich gutgeschrieben. Bei einem Festgeldkonto legen die Bankkunden ihr Geld für einen festen Zeitraum an und können während dieser Zeit nicht darauf zugreifen. Dafür ist der Zinssatz oft höher und für die gesamte Laufzeit garantiert.
Tagesgeld und Wertpapiere sind unterschiedliche Anlageformen. Tagesgeld ist sicher und flexibel – es bietet aber meist nur geringe Zinsen. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen – sind aber auch mit einem höheren Risiko verbunden. Wertpapiere können im Wert schwanken und es ist möglich, dass beim Verkauf weniger zurückkommt als ursprünglich investiert wurde.
4. Worauf sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten achten?
Folgende Faktoren sollten Sparer beim Vergleich von Tagesgeldkonten berücksichtigen:
- Zinssatz: Ein höherer Zinssatz bedeutet mehr Ertrag für das Geld. Zu beachten ist: Einige Banken bieten nur für einen begrenzten Zeitraum hohe Zinssätze an.
- Zinszahlungsintervall: Manche Banken zahlen die Zinsen jährlich aus – andere quartalsweise oder monatlich. Eine mehrmalige Zinszahlung kann vorteilhaft sein – auf diese Weise profitiert man vom Zinseszinseffekt.
- Einlagensicherung: Die Bank sollte ein anerkanntes Einlagensicherungssystem haben. In der EU sind Einlagen bis 100.000 Euro per Gesetz geschützt.
- Gebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Kontoführung oder für bestimmte Dienstleistungen. Über diese Gebühren sollte man sich vor Abschluss informieren.
- Kundenservice: Guter Kundenservice kann wichtig sein – besonders, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Im Idealfall bietet eine Bank verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Telefon oder Live-Chat an.
- Online-Zugang: Ein gut gestaltetes Online-Banking-System kann das Verwalten des Kontos erleichtern. Es lohnt sich zu prüfen, ob die Bank eine benutzerfreundliche Webseite und gegebenenfalls eine mobile App hat.
- Mindest- und Höchstanlagebeträge: Manche Banken haben Vorgaben für den Mindest- oder Höchstbetrag, der auf dem Tagesgeldkonto liegen darf. Diese Limits sollten den individuellen Anforderungen entsprechen.
5. Sollte man nur auf das Tagesgeld setzen oder bieten sich andere Anlagenformen an?
Diese Entscheidung ist von den persönlichen Zielen, der Risikobereitschaft und der finanziellen Situation abhängig. Tagesgeld ist eine sichere Anlageform, die einen stetigen, wenn auch meist geringen Zinsertrag bietet und jederzeit verfügbar ist. Dies macht es zu einer guten Wahl für den Aufbau eines Notgroschens oder für Geld, das in absehbarer Zeit benötigt wird.
Für langfristige Sparziele oder zur Vermögensbildung kann es jedoch sinnvoll sein, auch andere Anlageformen zu berücksichtigen:
- Festgeld: Festgeldkonten bieten in der Regel höhere Zinsen als Tagesgeldkonten – aber man kann nicht jederzeit auf das Geld zugreifen. Das Festgeld kann eine gute Option sein, wenn Sparer wissen, dass sie das Geld für einen bestimmten Zeitraum nicht benötigen.
- Wertpapiere: Aktien, Anleihen und Fonds haben das Potenzial für höhere Renditen als Tagesgeld – bringen aber auch mehr Risiko mit sich. Sie könnten an Wert verlieren und am Ende kann man weniger Geld zurückbekommen, als man ursprünglich investiert hat.
- Immobilien: Immobilien können eine gute langfristige Investition sein und bieten sowohl das Potenzial für Kapitalwachstum als auch für Mieteinnahmen. Allerdings sind sie auch mit Kosten und Verpflichtungen verbunden und man benötigt ein erhebliches Startkapital.
- Sparpläne: Sparpläne erlauben regelmäßige Einzahlungen in verschiedene Anlageformen wie Aktien oder Fonds. Diese können besonders für langfristige Ziele wie die Altersvorsorge geeignet sein.
Eine breit gestreute Anlagestrategie – ein sogenanntes "Diversifiziertes Portfolio" – kann dabei helfen, Risiken zu minimieren und die Renditechancen zu optimieren. Ein Finanzberater kann helfen, die individuell passende Anlagestrategie zu finden. Auch Verbraucherschützer können beratend unterstützen. Es ist wichtig, dass die Anlageentscheidung auf der Grundlage der eigenen Ziele, Bedürfnisse und Risikobereitschaft getroffen wird. Neben der Beratung sollte man sich daher immer auch selbst über das Thema Geldanlage informieren.
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Author: Laura Mckinney
Last Updated: 1703863682
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